„Wenn du den Rheingauer Riesling nicht kennst, der wie ein Kleinod im Glase erglänzt, mein lieber Freund, dann hast
Du allerhand verpasst …“
aus dem Rheingau-Riesling-Lied
Untrennbar mit unserer Klostermühle ist Hedwig Witte verbunden. Die bedeutende Rheingauer Dichterin steht wie keine andere für die Kunst der Heimatdichtung. Ihre Verse und ‘Stickelcher’, ihre Sammlung von alten Bauernweisheiten und ihre Texte in Dialektform halten die Erinnerung an die Geschichte ihrer, unserer Rheingauer Heimat wach.
„Was gebb eich for mei dumm Gebabbel“
Sie liebte ihr ‘Rheingauland’, die Landschaft, die Menschen – vielfältig brachte sie ihre Empfindungen zu Papier, beschrieb den wunderschönen und geschichtsträchtigen Landstrich in ihren Texten, Theaterstücken und kleinen Histörchen. Ausgezeichnet mit dem Hessischen Kulturpreis und dem Ehrenbrief des Landes Hessen beschrieb die Trägerin des Bundesverdienstkreuzes seit Ende der 50er Jahre wöchentlich in einer eigenen Kolumne des Wiesbadener Kuriers unter dem Titel ‘Was gebb eich for mei dumm Gebabbel’ als Lisbethsche in vollendetem Dialekt Rheingauer Brauchtum und Anekdoten.
„Der Rheingau ist die ‘gut Stubb’ in Hessen“
Im Prolog ihres bereits 1953 ausgezeichneten Volksstück ‘Die Hallgartener Jungfer’ gibt sie ein unverwechselbares Bekenntnis zum Rheingau – dort, wo sie 1906 geboren und kurz vor ihrem 85. Geburtstag in ihrer Klostermühle verstarb:
„Un – wann mir alsfort schon so redde, Daß mir ein zu hebe hätte … Unser Stück, das riecht nach Wein, (s’will auch garnix annerscht sein) weil mir ja mit dene Szene Winzer wie auch Bauern meene, un weil – duht das nit vergesse … halt der Rheingau liegt in Hesse! Un is rings im ganze Land als „gut Stubb“ beliebt, bekannt.“
Zur Erinnerung an die Trägerin des Goldenen Rieslingblatts des Rheingauer Weinbauverbands haben wir unseren Festsaal, unsere gut Stubb, nach ihr benannt: Hedwig-Witte-Festsaal.
Der Rheingau – das schönste Fleckchen Erde
Der hier wachsende Rieslingwein beeinflusst die Menschen und ihre Persönlichkeiten!
Die herrliche Landschaft und der Wein prägten die Geschichten und Gedichte der Autorin Hedwig Witte. Sie selbst hatte ein Leben lang die Weinberge des gotischen Weindorfes Kiedrich und der Wein- und Rosenstadt Eltville a. Rh. mit jedem Blick von ihrer geliebten Klostermühle vor Augen.
Wie könnte es anders sein, als dass ihr Herz und ihre Gedanken erfüllt waren von dem wärmenden Ton des Rheingauer Weines und der Rheingauer Sonne, die sie zu den vielen schönen und liebevollen Schriften inspirierten.
Sie brachte ihre Empfindungen für diese liebreizende Landschaft in vielfältiger Weise auf dem Papier zum Ausdruck. Aus ihrer Feder flossen Gedichte, Theaterstücke, Geschichten, Ratschläge und viele kleine Histörchen. Als „Lisbethche“ schrieb sie jahrzehntelang ihre Kolumne im Wiesbadener Kurier unter dem Titel: „Was gebb eich for mei dumm Gebabbel“. Diese Schriften dürfen nicht in der Schatztruhe schlummern und müssen der Nachwelt erhalen bleiben. Sie sollten den Kindern und Kindeskindern richtungsweisend für das Leben in dieser weinbezogenen Region sein.
Hedwig Witte verstand es, diesen wunderschönen und geschichtsträchtigen Landstrich in humoriger Weise zu schildern. Sie liebte ihr „Rheingauland“! Diese Wortschöpfung findet man in den von ihr geschriebenen Liedern (Rheingauland – Weingauland) wieder und deshalb heißt dieses Buch „Mein Rheingauland“. Schöner kann die Heimat, in der man aufgewachsen ist, nicht beschrieben werden.